Das Kleinwasserkraftwerk Dorfmühle von EVN Naturkraft ist nun mit einem am selben Standort installierten Batterie-Energiespeichersystem (BESS) ausgestattet, um die Netzstabilität zu erhöhen, das Energiemanagement zu verbessern und die Ressourcennutzung zu optimieren. Das Speichersystem verfügt über First-Life-LFP‑Batterieracks mit einer Kapazität von 0,6 MW/1,2 MWh sowie einen 400‑V‑Anschluss.
Durch die Kopplung erneuerbarer Erzeugung mit Speicher wird das Hybridsystem Netzdienstleistungen durch die Teilnahme am Markt für Sekundärregelleistungsmarkt genannt – erbringen und gleichzeitig Energie am Day‑Ahead‑ und Intraday‑Markt handeln. Möglich wird dies durch CyberGrids Flexibilitätsmanagement‑Plattform CyberNoc, die effizientes Flexibilitätsmanagement und den Handel auf Regelenergie‑ und Großhandelsmärkten ermöglicht.
Handelsstrategien des BESS Dorfmühle
Die Projektstrategie priorisiert die Erlösoptimierung, indem sie sich bei geringen Preisspreads in den Energiemärkten auf die Regelenergiemärkte fokussiert. In Phasen hoher Preisspreads wird das BESS zusätzlich Energie am Day‑Ahead‑ und Intraday‑Markt handeln und dabei Strom aus dem Netz ausschließlich im Rahmen der Bereitstellung von Regelreserve‑Dienstleistungen beziehen.
Das System wird voraussichtlich rund zwei Lade‑Entlade‑Zyklen pro Tag absolvieren; Ziel ist es, nach einer festgelegten Anzahl von Zyklen einen State of Health (SoH) von 70 % zu erhalten. Durch die Nutzung hybrider Anwendungsfälle maximiert das Projekt die bestehende Netzinfrastruktur, senkt Kosten und vereinfacht die Marktteilnahme.
Das Kleinwasserkraftwerk Dorfmühle
Das Kleinwasserkraftwerk Dorfmühle erzeugt jährlich über 10 Millionen kWh Strom und deckt damit den Energiebedarf von mehr als 3.000 durchschnittlichen Haushalten in den Gemeinden Kematen/Ybbs, Allhartsberg und Haag. Neben der Bereitstellung erneuerbarer Energie dient der Standort auch als ruhiger Naturraum.
Laufwasser‑ und Kleinwasserkraftwerke gewährleisten eine kontinuierliche Stromerzeugung, während Speicherkraftwerke helfen, Angebot und Nachfrage im Stromsystem auszugleichen. Ursprünglich vor über einem Jahrhundert zum Antrieb einer Papierfabrik errichtet, wurde die Anlage 2003 vollständig revitalisiert. Heute ist sie Teil des EVN‑Naturkraft‑Netzes von rund 70 Kleinwasserkraftwerken in Niederösterreich und leistet einen Beitrag zur regionalen Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz.



